Pressemitteilung zum Gedenktag der Novemberpogrome am 9. November

Foto von Lexi Heisler

Hierzu erklären die Kreisvorsitzenden der Grünen im Landkreis Dachau, Karin Beittel und Alexander Heisler:

„Am 9. November gedenken wir der Opfer der Novemberpogrome von 1938. Vor 86 Jahren verloren Jüdinnen und Juden in ganz Deutschland durch Gewalt, Zerstörung und systematischen Hass ihre Lebensgrundlagen. Geschäfte und Synagogen wurden zerstört, Jüdinnen und Juden wurden vertrieben, deportiert und viele wurden in den Konzentrationslagern ermordet. Auch in Dachau verloren Menschen jüdischen Glaubens ihre Wohnung, ihre Geschäfte, ihr Hab und Gut und anschließend teilweise auch ihr Leben.

86 Jahre später ist unser Erinnern zugleich ein Mahnen. Wir dürfen nicht wegsehen, wenn Menschen aufgrund ihrer Religion, Herkunft, Sexualität oder Meinung ausgegrenzt und bedroht werden. Antisemitismus, Rassismus und Hass haben in unserer Gesellschaft keinen Platz, weder heute noch in Zukunft. Es ist unsere Verantwortung, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und entschieden gegen jede Form der Ausgrenzung und Gewalt einzutreten. Menschenrechte, Freiheit und Toleranz sind Werte, die unsere lebendige Demokratie ausmachen und die wir jeden Tag aufs Neue verteidigen müssen. Der Landkreis Dachau hat eine besondere Verantwortung. Als Ort, der stark mit der Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus verbunden ist, ist es an uns, laut und entschieden gegen Ausländerfeindlichkeit einzutreten. Deshalb werden wir nicht schweigen und uns klar gegen jede Form der Diskriminierung positionieren. Das Gedenken an die Novemberpogrome ist ein klarer Auftrag an uns alle. Gemeinsam setzen wir uns für eine Gesellschaft ein, in der Menschen unterschiedlicher Herkunft und Überzeugungen in Würde und Sicherheit leben können.“